Feital, Portugal, 2006/07 — Internationales Symposium Zeichnen/Schrift | |||
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Im September 2006 und 2007 nahm ich am Internationalen Symposium Zeichnen/Schrift in Feital, Portugal teil. In der ersten Woche fanden unter Leitung von Wissenschaftlern des Archäologischen Museums von Foz Côa mehrere Exkursionen zu Fundstätten mit prähistorischen Bildern in den umliegenden Bergen statt. Es waren in Felsen geritzte Darstellungen von Tieren und Menschen erkennbar. Der Umstand, dass sie dort schon seit Jahrhunderten existierten, wenn auch im Verborgenen an schwer zugänglichen Stellen und überdeckt von Flechten und Moosen war sehr berührend für mich. In den nun folgenden zwei Wochen beschäftigte ich mich viel mit den Texten des portugiesischen Dichters und Philosophen Fernando Pessoa. Gleichzeitig beobachtete ich, wie vormittags die Pflanzen vor den großen Atelierfenstern starke, zeichenhafte Schatten auf den Boden warfen. Dies regte mich an, Gedanken von Pessoa die mir gefielen mit der Erfahrung der eingeritzten prähistorischen Zeichen und dem beobachteten Schattenspiel zu verbinden. Es entstanden Papierstreifen, aus denen ich kurze Worte und Sätze von Pessoa ausschnitt. Diese Papierstreifen befestigte ich so an den Fenstern, dass wenn das Sonnenlicht durch sie hindurch schien, die Texte als Schatten auf den Boden lesbar wurden. Die restliche Zeit waren sie jedoch nicht sichtbar. Eine weitere Verbindung zwischen Zeichnung und Schrift machte ich erfahrbar, indem ich Sätze von Fernando Pessoa direkt auf Steine, Pflanzen, Fensterscheiben und den Atelierboden zeichnete und schrieb. |
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»Dinge die wir träumen, haben wie unsere Seele nur die Seite, die wir sehen.« |
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»Wären die Dinge anders, so wären sie anders, und das ist alles. Wären die Dinge so, wie du willst, so wären sie nur, wie du willst.« »Das Sichtbare und das Unsichtbare« |
»Ist Bewusstsein haben mehr wert, als Farbe haben?« | ||
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»Ich bin die fleischgewordene Verträglichkeit. Aber mehr als das bin ich nicht, ich will nicht mehr sein als das, ich kann nicht mehr sein als das.« | »Wir sehen uns und sehen uns doch nicht. Wir hören einander, und ein jeder vernimmt nur eine Stimme in seinem Innern Was du siehst, siehst du immer, um etwas anderes zu sehen.« |
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»Ich kenne mich nicht, weil ich denke.« | »Wir verwirklichen uns nie.« | ||
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Vom Regen abgewaschene Schrift. | »Das Geheimnis der Dinge« | ||
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»Die Natur erinnert sich nie, und darum ist sie schön.« | Veranda (Detail ) »Ein Regentag ist so schön wie ein Sonnentag.« |
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